Ein Service public für jeden Geschmack

Die Initiative «200 Franken sind genug» zielt auf eine drastische Senkung der Gebühren ab, mit denen der mediale Service public finanziert wird: Radio, Fernsehen, Online-Angebote. Die Initianten kritisieren das Angebot der SRG und sind der Meinung, dass Unterhaltung aus den Programmen verschwinden und diese sich stattdessen auf Informationen konzentrieren sollten.

Wir lehnen diese Sichtweise ab. Ein medialer Service public muss generalistisch sein. Er soll allen Interessen dienen und muss daher ein breites Spektrum an Sendungen für jeden Geschmack und jedes Alter anbieten. Damit alle davon profitieren können, ohne zusätzliche kostenpflichtige Dienste abonnieren zu müssen.

Warum sollten diejenigen, die die Medienabgabe zahlen, nicht auch das Recht haben, zu lachen, mitzufiebern, sich zu begeistern, zu zittern, Neues zu entdecken, in Atem gehalten zu werden oder ihr Interesse geweckt zu bekommen?

Kostenpflichtige Dienste – für Videos, Musik oder Sport – sind zwar in vielen Haushalten zur Gewohnheit geworden. Aber man kann sie nicht für Geschichten von hier, erzählt von Menschen von hier, heranziehen. Auch nicht für die Zugänglichkeit, die der mediale Service public in jeder Hinsicht bietet: finanzielle Zugänglichkeit, um ein vollständiges Programmangebot zu erhalten, Zugänglichkeit für Menschen mit Hör- oder Sehbehinderungen und schliesslich technologische Zugänglichkeit – insbesondere für Seniorinnen und Senioren, für die Passwörter, Updates und Navigation oft eine hoffnungslose Hürde darstellen. Schliesslich garantiert der mediale Service public für die Jüngsten die Einhaltung der Schutzvorschriften, ohne dass sich ihre Eltern um Einstellungen oder Profile kümmern müssen.

Satire, Spannung, Sport, Humor, Krimis, Serien, Unterhaltungsshows, Filme und beliebte Veranstaltungen haben ebenso viel Recht, auf dem Programm der Zuschauerinnen und Zuschauer zu stehen wie Reportagen, Dokumentationen und Nachrichtenberichte.

Und natürlich muss auch die Kultur einen Platz haben. Die SRG ist nicht nur eine wichtige Vermittlerin, sondern auch eine wichtige Partnerin für die Produktion und Sichtbarkeit – für alle Zielgruppen, in den vier Landessprachen. Darüber hinaus sorgt sie für Arbeitsplätze und Aufträge in allen Regionen.

200 Franken reichen für all dies nicht aus. Stimmen Sie am 8. März NEIN gegen die Initiative, die die SRG kaputtsparen würde.