Kaputtsparen? 200 Franken sind zu wenig.

Im Vergleich zur Initiative «200 Franken sind genug!» (SRG-Initiative), die die Radio- und TV-Gebühr für Haushalte senken und Unternehmen ganz davon befreien will, hört man immer wieder: «Aber alle Unternehmen müssen sparen», «ein bisschen Abspecken schadet nicht», «Arbeitslosigkeit kann jeden treffen» usw.

Dabei wird gerne vergessen, dass die SRG seit 2018 sparen muss und nicht nur «ein bisschen». Ende November hat sie einen umfassenden Spar- und Umstrukturierungsplan bis 2029 angekündigt: 900 Stellenstreichungen, 17% weniger Kosten. Dieser Plan ist notwendig, weil die Gebühr für Haushalte schrittweise auf 300 Franken gesenkt wird, was der Bundesrat bereits beschlossen hat, und weil konjunkturelle Gründe wie sinkende Werbeeinnahmen hinzukommen.

Würde die Initiative am 8. März vom Volk angenommen, würde sich die Finanzierung der SRG noch einmal halbieren. Das würde die journalistische Abdeckung und das Produktionsangebot in den Regionen schwächen – zu Lasten der Sprachminderheiten. Mit negativen Auswirkungen auf das gesamte wirtschaftliche Umfeld einer noch immer dezentralen Struktur, von der die regionalen Lieferanten, Dienstleister und Zulieferer ebenso profitieren wie das Publikum. Es würde auch das Ende zahlreicher Sendungen und Finanz-/Medienpartnerschaften der SRG bedeuten, von Sport bis hin zur Kultur.

Schliesslich bedeutet die Kürzung der Mittel für den medialen Service public auch, dass dessen Attraktivität zerstört wird. Damit wird unkontrollierter (Des-)Information noch weiter Tür und Tor geöffnet, mit Algorithmen von Techgiganten, die dem Publikum nur das präsentieren, was seinen Wünschen und Ansichten entspricht, und zunehmender Polarisierung des politischen und gesellschaftlichen Diskurses.

Die SSA ruft zur Mobilisierung auf: Stimmen Sie am 8. März Nein zur Initiative, die die SRG zerstören würde. Auf dem Spiel steht viel mehr als 100 Franken pro Jahr und Haushalt.