GV 2022 der SSA: Pandemie und eine neue Entschädigung

Die Generalversammlung der Société Suisse des Auteurs, société coopérative fand am 13. Juni im Théâtre Sévelin 36 in Lausanne statt.

Jahresbericht und Jahresrechnung
Die Generalversammlung verabschiedete den Jahresbericht sowie die Jahresrechnung 2021 und erteilte dem Verwaltungsrat Entlastung.
Der Jahresbericht der SSA ist auf der Website www.ssa.ch publiziert, wo auch eine Online-Kurzfassung zu finden ist.

Berichte des Präsidenten und des Direktors
In seinem Bericht stellte Präsident Denis Rabaglia fest, dass nach zwei schwierigen Jahren die Aussichten für die Bühnenkünste derzeit wieder besser zu sein scheinen, während die Kinos Mühe haben, ihr Publikum wiederzufinden. Ausserdem befürchtet er, dass die konjunkturelle Entwicklung den Besuch von Kulturveranstaltungen beeinträchtigen könnte. Er begrüsst die jüngsten Fortschritte bei der Gesetzgebung im audiovisuellen Bereich, ist jedoch besorgt über die Initiative „200 Franken sind genug (SRG-Initiative)“, für die derzeit Unterschriften gesammelt werden und die auf eine drastische Senkung der Radio- und Fernsehgebühren bzw. des Anteils der SRG an diesen Einnahmen abzielt. Die SSA wird sich entschieden gegen diese Initiative, die das SRG-Angebot und damit die audiovisuelle Produktion in der Schweiz gefährdet, engagieren.

Der Direktor Jürg Ruchti präsentierte die Geschäftsergebnisse 2021. Das vergangene Jahr war noch stärker von den Folgen der Pandemie geprägt als das vorangegangene. Besonders stark war der Rückgang bei den Aufführungsrechten: -52% im Vergleich zu 2020. Dennoch konnte der durchschnittliche Kommissionensatz dank einer rigorosen Budgetpolitik auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden.
Im audiovisuellen Bereich konnte ein neues Verteilungssystem für die SRG-Senderechte eingeführt werden, und die erwarteten Nachverteilungen für die vergangenen Sendejahre konnten ausgezahlt werden.
Auf politischer Ebene setzte die SSA ihre Tätigkeit in der Westschweizer und der nationalen Taskforce fort, um die Interessen der kulturellen Kreise während der Pandemie zu verteidigen, und beteiligte sich an der Kampagne für das Filmgesetz, das in der Volksabstimmung vom 15. Mai angenommen wurde.
Zum Schluss stellte Jürg Ruchti den neuen Gemeinsamen Tarif 14 betreffend VoD vor. Er erläuterte, welche Nutzungsarten vergütet werden und wie die SSA, die für diesen Tarif die geschäftsführende Gesellschaft ist, das Inkasso und die Verteilung dieser Entschädigungen umsetzt.

Statutarische Wahlen
Verwaltungsrat
Die Mandate von Arthur Besson (Bühne), Christophe Bugnon (Bühne) und Manon Pulver (Bühne) wurden für eine weitere Amtszeit von 3 Jahren erneuert.

Revisionsstelle
Da Jean-Charles Vitali, leitender Revisor für die Jahresrechnung der SSA bei Alber & Rolle Experts-Comptables et Associés SA, die die gesetzlich erlaubten sieben Mandatsjahre in dieser Funktion erreicht hatte, nahm die GV eine Übertragung des Mandats an die Treuhandfirma Wuarin & Chatton SA an, in welcher Raymond Bühlmann, der seit mehreren Jahren zusammen mit J.-C. Vitali die SSA-Jahresrechnung prüft, seine Nachfolge antreten wird.

Die GV endete mit einer Vorstellung des Werks «Take Care of Yourself» von und mit Marc Oosterhoff.

Soirée des lauréates et lauréats
Im Anschluss an die GV fand die 3. Soirée des lauréates et lauréats de la SSA statt, zu der sich die Urheberinnen und Urheber, die 2019 oder später eine Unterstützung des Kulturfonds der SSA erhalten haben, sowie die Jurymitglieder und die an diesen Programmen beteiligten Produzentinnen und Produzenten trafen.