Rückblick auf die GV 2020 der SSA

Die Generalversammlung der Société Suisse des Auteurs, société coopérative fand am 5. Oktober in der Opéra de Lausanne statt.

Die Generalversammlung verabschiedete den Jahresbericht sowie die Jahresrechnung 2019 und erteilte dem Verwaltungsrat Entlastung.

In seinem Bericht betonte Präsident Denis Rabaglia, wie sehr die ausgezeichneten Geschäftsergebnisse 2019 mit den Schwierigkeiten kontrastieren, mit denen die Urheberinnen und Urheber in der Corona-Krise konfrontiert sind. Er kam auch auf die Schwierigkeiten im Bereich der Senderechte RTS und RSI und auf die Anfang 2020 sofort ergriffenen Stabilisierungsmassnahmen zurück, dank derer vier Monate später die vollständige Auszahlung des historischen Tarifs für die Ausstrahlungen 2019 angekündigt werden konnte. Denis Rabaglia erinnerte ausserdem daran, dass die SSA und Suissimage aktiv dazu beitrugen, dass im neuen Urheberrechtsgesetz mit dem unabtretbaren Vergütungsanspruch für Video-on-Demand-Nutzungen eine wichtige Innovation verankert werden konnte.

Direktor Jürg Ruchti teilte einige Kennzahlen mit und präsentierte drei neue Dienstleistungen, die den Mitgliedern seit 2019 zur Verfügung stehen. Auch während des pandemiebedingten Lockdowns hielt die SSA den Betrieb im Homeoffice voll aufrecht und stellte die fristgerechte und zum Teil sogar beschleunigte Auszahlung der Vergütungen an die Kunstschaffenden sicher. Angesichts des Einnahmenrückgangs musste die SSA Kurzarbeit beantragen und Budgetkürzungen vornehmen.

Dennoch ergriff die SSA Massnahmen zur Unterstützung ihrer Mitglieder während dieser Krise: Unter anderem intervenierte sie bei den Kantonen, damit im Fall von Entschädigungsleistungen auch die Urheberrechte eingerechnet werden. Sie schloss sich einer Vielzahl von Initiativen anderer Verbände an, um bessere Unterstützungsmassnahmen für die Kultur zu fordern.

Jürg Ruchti hob die extrem anfällige Position der Urheberinnen und Urheber im wirtschaftlichen Kreislauf der Kulturbranche hervor: Die Annulation von Vorstellungen hat meist den Wegfall der Tantiemen zur Folge. Zudem generieren Urheberinnen und Urheber ihre Einkünfte meistens nicht als Selbständige und haben folglich auch nicht unter diesem Status Zugang zu den Sozialversicherungen. Die während der Corona-Krise ergriffenen Massnahmen zugunsten der Selbständigerwerbenden helfen ihnen daher oft nicht weiter, während gleichzeitig der Zugang zur Arbeitslosenversicherung für diese Tätigkeitsprofile kompliziert bleibt. Unter der Führung der im März gebildeten Taskforce Culture setzen sich viele Verbände weiterhin für eine Verbesserung der Massnahmen zugunsten des Kultursektors ein. Für den Direktor der SSA sind der Ausbau und das Fortbestehen einer solchen Gruppierung entscheidend für die Zukunft der Kulturschaffenden.
Jürg Ruchti stellte anschliessend den Ablauf der von der SSA verrichteten Verwaltungsarbeiten im Bereich der Rechte für TV-Ausstrahlungen der SRG vor.

Verwaltungsratswahlen

Fünf Verwaltungsratsmitglieder wurden für eine Dauer von drei Jahren wiedergewählt: Stéphane Goël (Audiovision), Marie-Eve Hildbrand (Audiovision), Antoine Jaccoud (Bühne), Stéphane Mitchell (Audiovision), Marielle Pinsard (Bühne).
Die Choreografin Nicole Seiler wurde als neue Verwaltungsrätin gewählt und tritt anfangs 2021 die Nachfolge von Fabienne Berger an, die dem Organ seit 1998 angehört.

Podiumsgespräch
Im Anschluss an die GV tauschten sich Philippa de Roten von der RTS, Sandrine Kuster vom Théâtre St-Gervais Genf, Lorenzo Malaguerra vom Théâtre du Crochetan Monthey, Sébastien Corthésy, Comedy-Produzent, Laurent Dutoit, Filmverleiher, und als Moderatorin Stéphane Mitchell aus dem Verwaltungsrat der SSA über den kulturellen Konsum im Kontext der Pandemie aus. Sie besprachen die veränderten Gewohnheiten ihres jeweiligen Publikums, skizzierten mögliche Entwicklungen und beantworteten die Fragen der anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter.

Der Jahresbericht der SSA ist auf der Website www.ssa.ch publiziert, wo auch eine Online-Kurzfassung zu finden ist.